Schwimmen lernen: Linke fordert verpflichtenden Schwimmunterricht an Schulen

Die Linke macht sich angesichts der zunehmenden Zahl an Badetoten in Deutschland für einen verpflichtenden Schwimmunterricht an Grundschulens stark. In einem Aktionsplan, der der Nachrichtenagentur dpa vorliegt, fordert die Partei “ausreichend Wasserzeiten, Lehrpersonal und vor allem funktionierende Bäder in erreichbarer Nähe zum Wohnort”. Laut dem Magazin Stern, das zuerst über die Sache berichtet hatte, will der der Parteivorsitzende Jan van Aken den Plan am Montag vorstellen. 

“Schwimmen ist kein Hobby – es ist lebenswichtig”, sagte der Linken-Parteichef dem Stern. Die Erhaltung sowie Bereitstellung von Schwimmbädern müsse eine Pflichtaufgabe des Staates sein. “Wenn Kinder nicht mehr schwimmen lernen, weil das nächste Bad dicht ist, dann läuft in diesem Land was verdammt schief.”

Regierung soll in Schwimmbäder investieren

Die Linke fordert in in ihrem Plan: “Schwimmunterricht muss verpflichtend und möglich sein.” Dazu bräuchte es in Deutschland ein Investitionsprogramm für Schwimmbäder, mehr Personal. Zudem müsse dafür gesorgt werden, dass der Eintrittspreis in Schwimmbad “überall und dauerhaft” für alle Kinder und Jugendlichen erschwinglich sei.

Bereits Anfang Juli hatten mehrere Verbände die Regierung aufgefordert, eine Milliarde Euro über zwölf Jahre für die Sanierung maroder Hallen- und Freibäder in Deutschland zu investieren. Es sei an der Zeit, dass Bund, Länder und Kommunen gemeinsam Verantwortung für die aktuelle Misere übernähmen, hieß es in einem Dokument, das die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) vorstellte.

Laut DLRG ist die Zahl der Ertrunkenen in Deutschland in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen: von 299 im Jahr 2021 auf 411 im Jahr 2024. Allein im Juni registrierte die Organisation mindestens 15 Tote bei Badeunfällen an einem Wochenende – demnach war es das tödlichste Badeunfall-Wochenende in diesem Jahr und eines der tödlichsten der vergangenen zehn Jahre. 

Nach Schätzungen der DLRG könnte in den nächsten drei Jahren jedes siebte Schwimmbad in Deutschland schließen, falls keine umfassenden Sanierungen vorgenommen würden.