Israels geplante Eroberung der Stadt Gaza hat auch im eigenen Land heftige Proteste ausgelöst. Allein in Tel Aviv demonstrierten zehntausende Menschen die Ausweitung des Militäreinsatzes im Gazastreifen und
für eine Freilassung der in dem Palästinensergebiet festgehaltenen
Geiseln. Die Demonstranten hielten dabei am Samstag Plakate
mit Fotos der Geiseln in die Höhe. Das Forum der
Geisel-Familien sprach von rund 100.000 Teilnehmern. Auch in weiteren Städten wurden Prosteste abgehalten. Die Polizei nahm
mehrere Demonstranten fest.
Der Geisel-Angehörige Shahar Mor Zahiro sagte
der Nachrichtenagentur AFP an die Adresse des israelischen Regierungschefs Benjamin
Netanjahu gerichtet: “Wenn Sie in bestimmte Teile des Gazastreifens
einmarschieren und die Geiseln ermordet werden, dann werden wir Sie auf
Plätzen, bei Wahlkämpfen, immer und überall verfolgen.”
Das israelische Sicherheitskabinett hatte in
der Nacht zum Freitag einen Plan gebilligt, der die Einnahme der Stadt
Gaza durch die israelische Armee vorsieht. Erklärtes Ziel ist der
militärische Sieg über die islamistische Palästinenserorganisation
Hamas.
Die Pläne sorgen in Israel und international
für scharfe Kritik. Nicht nur wird befürchtet, dass sich die bereits
katastrophale Lage der Palästinenser im Gazastreifen weiter
verschlimmert. Die Angehörigen der von der Hamas und ihren Verbündeten
festgehaltenen Geiseln haben zudem Angst, dass die Geiseln jetzt getötet
werden könnten.
Der Gaza-Krieg war durch den brutalen
Hamas-Überfall auf Israel am 7. Oktober 2023 ausgelöst worden. Rund 22
Monate danach halten die Islamisten im Gazastreifen noch immer 49
Geiseln in ihrer Gewalt. 27 davon sind jedoch nach Einschätzung der
israelischen Armee tot.
Als Reaktion auf den Hamas-Angriff startete
Israel eine massive Militäroffensive im Gazastreifen. Nach Angaben des
von der Hamas geführten Gesundheitsministeriums wurden seit Beginn der
israelischen Militäroffensive im Oktober 2023 mehr als 61.000 Menschen
in dem Palästinensergebiet getötet. Die Zahlen lassen sich nicht
unabhängig überprüfen, werden von den Vereinten Nationen aber als
belastbar eingestuft.
Am Samstag erklärte der Zivilschutz des
Gazastreifens, bei israelischen Angriffen seien an diesem Tag mindestens
37 Menschen getötet worden. Unter den Toten seien 30 Zivilisten, die
auf Hilfsgüter gewartet hätten.
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