Der ehemalige Fußballprofi Frank Mill ist tot. Der Weltmeister von 1990 erlag den Folgen eines schweren Herzinfarktes. Das bestätigten Mills frühere Vereine Fortuna Düsseldorf
und Rot-Weiss Essen (RWE). Laut der Bild-Zeitung hatte Mill im Mai während eines Aufenthalts
in Mailand einen Herzinfarkt erlitten, von dessen Folgen er sich nicht mehr erholte.
Seine Karriere begann Mill in Essen und schoss für RWE in 165 Profispielen 90 Tore. Alleine in der Zweitligasaison 1980/81 gelangen ihm 41 Tore. Es folgten Stationen bei Borussia Mönchengladbach, Borussia Dortmund und Fortuna Düsseldorf. Mit Dortmund holte er den DFB-Pokal.
1990 wurde Mill ohne Einsatz Fußball-Weltmeister. Insgesamt bestritt er 17 A-Länderspiele für die Nationalmannschaft. Mill war Teil der
Olympia-Kader 1984 (Los Angeles) und 1988 (Seoul), wo er mit der
deutschen Mannschaft Bronze gewann und als Rekordspieler und
Rekordtorschütze mit vier Toren im Olympia-Team in Erinnerung blieb.
Pfostenschuss gegen Bayern ging in die Bundesligageschichte ein
“Frank war nicht nur einer der größten
Fußballer, die Rot-Weiss Essen je hervorgebracht hat – er war auch ein
feiner Mensch: bodenständig, authentisch und voller positiver Energie”,
sagte RWE-Vorstand Alexander Rang. “Mit seiner Art hat er nicht nur
unseren Verein und das Ruhrgebiet geprägt, sondern war darüber hinaus
ein Botschafter des Fußballs in ganz Deutschland. Wir sind sehr traurig.”
“Berühmt” wurde Mill auch wegen eines nicht geschossenen Tores im Trikot von Borussia Dortmund. Beim Auftaktspiel der Bundesliga-Saison 1986/87 gegen den FC Bayern München spielte er mit einem Solo die komplette Abwehr und auch noch Torhüter Jean-Marie Pfaff aus, schoss den Ball dann vor dem leeren Tor allerdings nur an den Pfosten.
Die Szene ging als einer der spektakulärsten
Fehlversuche der Bundesligageschichte in die Annalen ein. Die Presse
schrieb im Anschluss vom “berühmtesten Pfostentreffer in der
Nachkriegszeit”. Mill selbst erzählte
später: “Ich habe mal während eines Urlaubs in Los Angeles im US-TV
einen Film über die größten Pannen im Sport gesehen. Da war mein ‘Tor’ auch dabei.”
Viel Engagement mit seiner Fußballschule
Nach dem Karriereende versuchte er sich
kurzzeitig als Manager bei Fortuna Düsseldorf, doch sein Engagement
endete nach nur einem Jahr. Später arbeitete Mill als Unternehmer, hatte unter anderem einen Containerdienst in Essen. Ein Herzensprojekt war seine Fußballschule, mit der er sich über Jahre hinweg für Kinder,
Jugendliche und Integration einsetzte. Bis zuletzt stand er auch
regelmäßig für die BVB-Traditionsmannschaft auf dem Platz.
Privat war Mill
geprägt von Offenheit und Bodenständigkeit. Er lebte in Essen und – seit
seiner Beziehung zu einer Sizilianerin – auch häufig auf Sizilien.
Seine frühere Ehefrau Beate, von der er lange getrennt lebte, starb
2006. Aus der Ehe gingen zwei Kinder hervor.
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